Nach einer Woche erneutem Großeinsatz sind am Freitag die neun ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfer aus dem Landkreis Ahrweiler in die Heimat zurückgekehrt. Dort halfen die Katastrophenschützer der Fachgruppe Elektroversorgung aus Garbsen, Neustadt und Wunstorf, einen Bereitstellungsraum für, in Spitzenzeiten gleichzeitig, 6.000 Einsatzkräfte auf- und das noch größere ursprüngliche Zeltlager auf der berühmten Rennstrecke Nürburgring abzubauen. Weit über 100 Zelte mussten mit Strom versorgt werden, um in den Ruhepausen der unzähligen Helfer von Bundeswehr, Feuerwehr, Polizei, Rettungsorganisationen und THW Licht, Strom und Verpflegung sicherstellen zu können.
In der Fachgruppe Elektroversorgung sind beruflich besonders qualifizierte Experten, die als Elektrofachkräfte fachlich in der Lage sind, temporäre Stromversorgung und -verteilung in Einsätzen aufzubauen. Zur Ausstattung gehören neben großen Mengen an verschiedenen Kabeln und Verteilern auch mobile dieselbetriebene Netzersatzanlagen, mit denen autark an jedem Ort große Mengen Strom produziert werden können. Als Teil des Systems „Bereitstellungsraum Nord“, einer speziellen THW-Einheit, üben Sie regelmäßig den Aufbau und Betrieb großer Feldlager für Einsatzkräfte und konnten diese Erfahrungen bereits in Meppen und jetzt am Nürburgring real nutzen, um für eine Vielzahl von Einsatzkräften eine sichere Unterbringung über einen längeren Zeitraum zu ermöglichen. Neben der Strom- und Wasserversorgung, den Schlafplätzen in beheizten Zelten und Bekleidung, gibt es dort auch Verpflegung und Werkstätten für Geräte und Fahrzeuge; alles durch ehrenamtliche THW-Helferinnen und Helfer betrieben.
Die Einsätze zur Wiederherstellung einer temporären Infrastruktur in den von den Hochwassern stark betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen werden noch Wochen und Monate andauern. Das THW kann die gesamte Bandbreite seiner Einsatzoptionen, von der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, über die Sprengung von beschädigten und den Bau von neuen Brücken, dem Aufbau von Strom- und Telekommunikationsnetzen bis hin zur Bergung von Sachwerten und der Niederlegung oder Abstützung von einsturzgefährdeten Gebäuden, einsetzen. Seit Beginn der Unwetterkatastrophe Mitte Juli waren über 9.500 THW-Einsatzkräfte, in der Spitze täglich bis zu 4.000, aus 615 der 668 THW-Ortsverbände im Einsatz. Dabei wurde in dieser Woche eine Gesamtdauer von einer Million Einsatzstunden erreicht! Dieser lange und schwere Einsatz ist nicht nur eine Herausforderung für die Einsatzkräfte, sondern auch für die Familien, Freunde und Arbeitgeber, die auf ihre Liebsten oder Mitarbeiter verzichten, damit Hilfe geleistet werden kann. Der THW-Ortsverband Wunstorf hat die Einsatzbereitschaft seiner Einheiten wiederhergestellt und ist für weitere Einsätze bereit.