In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden Einheiten des THW-Ortsverband Wunstorf alarmiert, um mit weiteren THW-Einheiten aus Hameln, Hannover/Langenhagen, Springe und Stadthagen mit der ersten Welle an niedersächsischen Hilfskräften in den von den Unwettern stark betroffenen Regionen in NRW zu helfen. 12 ehrenamtliche THW-Helferinnen und Helfer aus Garbsen, Neustadt und Wunstorf machten sich mit vier Allrad-LKW, einem Lichtmastanhänger, einer Großpumpe und zwei Anhängern voller Einsatzmaterial auf den Weg in das benachbarte Bundesland.
Die ersten Einsätze warteten auf die Katastrophenschützer in der Gemeinde Lindlar im Bergischen Land. Hier musste ein übergelaufenes Becken eine Kläranlage eines Lebensmittelherstellers leergepumpt werden, um die zusammengebrochene Betriebselektrik wieder instand setzen zu können. Die verstärkte Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung sowie die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen konnten durch den Einsatz von drei Tauchpumpen mit etwa 3.000 Liter/Minute Förderleistung den Wasserstand in den unterkellerten Gebäuden so weit senken, dass die firmeneigenen Pumpen den Wasserstand kontrollieren können.
Am Freitag verlegte der Wunstorfer Verband nach Leichlingen bei Leverkusen, wo tags zuvor die gesamte Innenstadt überflutet worden war. Auftrag für die THW-Helfer war das Leerpumpen eines Schwimmbades sowie das Auspumpen von vier Tiefgaragen in Wohngebieten, damit im Anschluss diese Gebiete wieder mit Strom versorgt werden können. Bis Samstag konnten mit der Großpumpe vom Typ Börger mehr als eine Million Liter Wasser abgepumpt werden, damit die Stadtwerke wieder Strom in den Ort schalten können. Um die Tiefgaragen trocken zu legen, kommen dutzende verschiedene Elektrotauchpumpen zum Einsatz. Damit diese mit ausreichend Strom zu versorgen, verlegte am Samstag die Fachgruppe Elektroversorgung des THW-Ortsverband Wunstorf zusammen mit frischen Kräften und einem LKW mit der Netzersatzanlage nach Leichlingen.
Die ehrenamtlichen THW-Helfer, für viele ist so eine Großschadenslage dieses Ausmaßes eine Premiere, arbeiten vor Ort eng mit der Feuerwehr zusammen und werden sehr gut von DRK und Anwohnern versorgt. Die Verbundenheit und der Zusammenhalt in dieser Ausnahmesituation sind beispielhaft. Die Einsätze dauern weiter an, inzwischen sind über 2.500 THW-Helferin in NRW im Einsatz; Tendenz stark steigend. In den kommenden Tagen und Wochen wird das Ausmaß der Schäden erst ersichtlich sein und alle betroffenen Bereiche erreichbar sein. Die Aufräumarbeiten und die Instandsetzung der Infrastruktur vor Ort wird viel Zeit und Kraft in Anspruch nehmen. Das THW unterstützt hierbei örtliche Behörden, Firmen und Anwohner, um möglichst bald wieder selbstverständliche Dinge des Alltags, wie Strom, Trinkwasser oder Verkehr sicherstellen zu können.
Das THW kann leider keine Sach- oder Geldspenden für betroffene Menschen im Schadensgebiet annehmen. Bitte informieren Sie sich auf der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Homepage - Hochwasserlage in Deutschland - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe