Wunstorf/Meppen. Über drei Wochen forderte ein Moorbrand auf der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 der Bundeswehr in Meppen die Einsatzkräfte von Bundeswehr, Feuerwehr und THW. Mit der sukzessiven Ablösung der zivilen Helfer durch die Bundeswehr konnten nach über dreiwöchigem Dauereinsatz auch die ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfer aus dem Ortsverband Wunstorf heimkehren. Insgesamt waren 30 Katastrophenschützer aus den Städten Garbsen, Neustadt und Wunstorf im THW-Einsatz. Gemeinsam leisteten sie bei der Löschwasserförderung und der Stromversorgung des Feldlagers über 4.500 Einsatzstunden.
Ein Mammuteinsatz geht zu Ende: Aus über 150 THW-Ortsverbänden aus allen Bundesländern waren über drei Wochen unzählige ehrenamtliche THW-Helfer gemeinsam mit Bundeswehr und Feuerwehr im Einsatz, um einen schwelenden Moorbrand auf einem militärischen Testgelände zu bekämpfen. Mit 13 Großpumpen förderte das THW über drei, insgesamt 18 Kilometer lange, Förderstrecken Löschwasser aus Flüssen in das Moorgebiet, um die Wasserversorgung der Brandbekämpfer sicherzustellen. Neben der Führung und Kommunikation für die eingesetzten Helfer stellte das THW auch eine Verpflegung und Unterbringung von über 1.000 Einsatzkräften in einem Feldlager sicher.
Zu Beginn des Einsatzes wurden die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW-Ortsverband Wunstorf alarmiert, um Schlauchmaterial nach Meppen zu transportieren. Schon am Folgetag wurde auch die Großpumpe der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen angefordert, um mit ihrer Förderleistung von ca. 5.000 Liter pro Minute in einer der Wasserförderstrecken eingesetzt zu werden. Die Pumpe war fast drei Wochen ununterbrochen im Einsatz. Dabei entstandene Schäden konnten meist von den ehrenamtlichen Maschinisten des THW behoben werden.
Mit umfangreichen Kabelmaterial und einer Netzersatzanlage wurde auch die Fachgruppe Beleuchtung/Elektroversorgung des THW-Ortsverband Wunstorf angefordert, um die Stromverteilung und -versorgung des Feldlagers in Stavern und später Meppen sicherzustellen. Die Elektro-Fachkräfte aus Wunstorf sind Teil des Moduls „Bereitstellungsraum 500 Nord“ des THW, mit dem ein komplettes Feldlager zur Unterbringung von Einsatzkräften aufgebaut und betrieben werden kann. Beim Moorbrand in Meppen wurde dieses Feldlager für bis zu 1.000 Einsatzkräfte erweitert und zwischenzeitlich aufgrund der Rauchentwicklung vom Sportplatz in Stavern auf das Gelände der WTD 91 in Meppen verlegt.
Die 30 ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverband Wunstorf, die in Meppen über Tage und Wochen zum Einsatz kamen, sind wieder in der Heimat. Ganz abschließen können die Katastrophenschützer aber noch nicht mit dem Einsatz, da neben der Nachbereitung auch der Abbau des Bereitstellungsraums und die Instandsetzung des Materials ansteht, um die Einsatzbereitschaft der einzelnen Einheiten wiederherzustellen. Viel Material befindet sich noch im Einsatzgebiet, wird zugeordnet und technisch überprüft. Auch die Großpumpe war durch den harten Dauereinsatz so gefordert, dass sie aktuell vom Hersteller überholt werden muss.
Der THW-Ortsbeauftragte Wolfgang Wehrhahn zeigte sich beeindruckt von der Leistung seiner ehrenamtlichen Männer und Frauen des THW-Ortsverband Wunstorf. „Ad-hoc in einen Einsatz zu fahren, dessen Ausgang und Dauer unklar sind und vor Ort technisches Fachwissen einzusetzen, um Schaden von der Bevölkerung abzuwenden, ist die ureigenste Aufgabe des Technischen Hilfswerks. Unsere ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfer haben bei den Pumparbeiten und der Stromversorgung in Meppen gezeigt, dass auf den Katastrophenschutz des THW Verlass ist!“ Besonders bedanken möchte Wehrhahn sich bei den Familien und Arbeitgebern, die den Einsatzkräften den nötigen Rückhalt geben, eine solche Herausforderung anzunehmen und bestehen zu können.