Nachdem im letzten Jahr der traditionelle THW-Jahresempfang mit Gästen ausfallen musste, konnte er endlich wieder stattfinden. Viele Gäste aus Politik, Feuerwehr, Johannitern, Polizei und Bundeswehr waren der Einladung des THW in die Fahrzeughalle gefolgt, gemeinsam mit den ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfern auf das bewegte Jahr 2021 zurückzublicken und einen Blick in die weitere Entwicklung des THW-Ortsverband Wunstorf zu richten.
Nach einer Gedenkminute für kürzlich verstorbene Wunstorfer THW-Kameraden blickte der THW-Ortsbeauftragte Udo Wunnenberg auf das Jahr 2021 zurück. Der THW-Ortsverband Wunstorf besteht aktuell aus 80 aktiven Helfern, davon 17 Helferinnen. Besondere Einsätze waren das Schneechaos zu Beginn des Jahres, wo Autobahn und Stadtbahn Hannover Unterstützung benötigten. Einen Einsatzschwerpunkt bildete auch die wochenlange Unterstützung des Landes Niedersachsen, beim Aufbau der Schnelltestlogistik für Schulen und Behörden. Unvergessen bleibt das große Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, bei dem ehrenamtliche Wunstorfer THW-Helfer über Wochen mit Pumpen in Leichlingen und Strom am Nürburgring im großen Feldlager halfen. Ein Beleuchtungseinsatz für die Feuerwehr beim Großbrand in Schneeren rundet die Einsatzstatistik ab. Mit rund 17.500 Dienststunden, davon knapp 9.000 Einsatzstunden, stellt das Jahr 2021 ein durchschnittlichen Dienstjahr, aber das einsatzstundenstärkste Jahr seit 20 Jahren dar!
Trotz Pandemielage konnte bei einer Übung für die Zentrale Polizeidirektion in Hannover die Notstromversorgung mit mehreren Ortsverbänden geübt werden. Auch eine gemeinsame Alarmübung von Johannitern, Feuerwehr und THW in Wunstorf festigte die gute Zusammenarbeit der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsfunktion. Für die Stadt Wunstorf wurde eine Behelfsbrücke errichtet, die dem Rad- und Fußgängerverkehr eine sichere Passage über die Aue ermöglichen soll, solange der Brückenneubau noch nicht abgeschlossen ist. Einige gewohnte Veranstaltungen und Dienste konnten nicht persönlich umgesetzt werden, sodass die Fahrzeughalle kurzerhand zu einem „Filmstudio“ wurde und Belehrungen, etc. virtuell durchgeführt werden konnten. Auch der traditionelle Jahresabschlussdienst konnte im letzten Jahr nur virtuell durchgeführt werden, wobei ein Highlight ein „Drive thru“ auf dem Gelände des Wunstorfer THW war, bei dem alle ehrenamtlichen THW-Helfer ein Festmenü abholen konnten, um dann gemeinsam vor dem heimischen Computer den Abschluss eines besonderen Jahres zu feiern.
Neben Berufungen wurden auch Ehrungen ausgesprochen, darunter sieben Helferzeichen in Gold, ein Helferzeichen in Gold mit Kranz sowie ein THW-Ehrenzeichen in Bronze. Für 50 Jahre Dienstzeit wurden drei Kameraden geehrt.
In einem Ausblick blickte Wunnenberg auf die aktuelle Situation des OV zurück. Es konnten durch den Förderverein ein neuer PKW und durch den Bund ein neuer Transporter, zwei LKW, ein Gabelstapler und eine Wechselbrücke beschafft werden. Der Ortsverband verfügt über eine moderne und umfangreiche Ausstattung, lediglich beim Thema Unterbringung gibt es weiterhin Unzufriedenheit in der Helferschaft. Seit vielen Jahren verschiebt sich der angekündigte Neubau, der Kauf des Grundstücks im Wunstorfer Industriegebiet Süd soll aber kurz vor dem Abschluss stehen. Im angebrochenen Jahr 2022 fanden im Zuge der Pandemie erneut kurzfristige Logistikeinsätze für das Land Niedersachsen statt. Persönliche Ausbildungsdienst auf dem THW-Gelände oder an anderen Orten sowie gemeinsame Ausbildungen mit dem Gefahrgutzug der Feuerwehr Wunstorf konnten wieder aufgenommen werden. Auch an einer EU-Übung auf dem Bodensee nahm ein ehrenamtlicher Helfer des THW aus Wunstorf schon teil.
Der THW-Ortsverband Wunstorf blickt zuversichtlich nach vorne und steht mit seinen freiwilligen Helfern bereit, wenn die Bevölkerung in Schadenslagen und Katastrophen Hilfe benötigt. Ein großer Dank gilt den Familien und Arbeitgebern, die es ermöglichen, dass Ehrenamtliche für andere in Not engagieren!